
Critical-Illness- und Invaliditätsversicherung: Ein umfassender Überblick
Finanzielle Sicherheit ist für viele Menschen essenziell. Während Todesfallversicherungen oft abgeschlossen werden, um Hinterbliebene abzusichern, stellt sich die Frage: Was passiert bei schwerer Krankheit oder nach einem schweren Unfall? In solchen Situationen können Critical-Illness- (CI) und Invaliditätsversicherungen entscheidend sein. Trotz ihres Nutzens sind sie im Vergleich zu Todesfallversicherungen weniger verbreitet. Dieser Artikel beleuchtet die Gestaltungsmöglichkeiten und Vorteile dieser Versicherungsprodukte.
Was ist eine Critical-Illness-Versicherung?
Eine Critical- Illness-Versicherung oft auch Dread Disease Versicherung genannt zahlt bei Diagnose bestimmter schwerer Krankheiten eine vorher festgelegte Summe aus. Häufig versicherte Krankheiten sind Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall. Diese drei Erkrankungen machen oft 80 % bis 90 % der Schadensfälle aus. Es gibt zwei Hauptarten von CI-Versicherungen:
- Vorgezogene CI-Versicherung: Hier wird die Todesfallleistung ganz oder teilweise bei Diagnose einer schweren Krankheit vorzeitig ausgezahlt.
- Alleinstehende CI-Versicherung: Diese kann unabhängig von einer Todesfallversicherung abgeschlossen werden und zahlt die Versicherungssumme aus, wenn die versicherte Person eine bestimmte Zeit nach der Diagnose überlebt.
Gestaltungsmöglichkeiten der CI-Versicherung
CI-Versicherungen lassen sich flexibel an individuelle Bedürfnisse anpassen. Wichtige Stellschrauben sind:
- Versicherte Krankheiten: Festlegung, welche Krankheiten abgedeckt sind.
- Schweregrad der Erkrankung: Bestimmung, ab welchem Stadium eine Leistung erfolgt.
- Teilauszahlungen: Bei frühen Krankheitsstadien kann eine anteilige Auszahlung erfolgen, mit der Möglichkeit, bei Fortschreiten der Krankheit den Restbetrag zu erhalten.
- Mehrfachleistungen: Die Versicherung kann so gestaltet werden, dass sie auch bei weiteren Diagnosen im Laufe des Lebens leistet, was besonders wichtig ist, da nach einer schweren Erkrankung der Abschluss einer neuen Versicherung schwierig sein kann.
Was ist eine Invaliditätsversicherung?
Eine Invaliditätsversicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn die versicherte Person aufgrund von Krankheit oder Unfall dauerhaft nicht mehr arbeiten kann. Sie sichert somit das Einkommen ab und hilft, den Lebensstandard zu halten. Leistungsauslöser sind oft der Grad der Arbeitsunfähigkeit und die voraussichtliche Dauer.
Unterschiede zwischen CI- und Invaliditätsversicherung
Obwohl beide Versicherungen finanzielle Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen bieten, unterscheiden sie sich in mehreren Punkten:
- Leistungsart: CI-Versicherungen zahlen eine einmalige Summe bei Diagnose, während Invaliditätsversicherungen eine monatliche Rente bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit leisten.
- Abgedeckte Risiken: CI-Versicherungen decken spezifische schwere Krankheiten ab. Invaliditätsversicherungen greifen bei allgemeiner Arbeitsunfähigkeit, unabhängig von der Ursache.
- Leistungsauslöser: Bei CI-Versicherungen ist die medizinische Diagnose entscheidend. Bei Invaliditätsversicherungen wird der Grad der Arbeitsunfähigkeit bewertet.
- Wartezeiten: CI-Versicherungen zahlen meist unmittelbar nach Diagnose. Invaliditätsversicherungen haben oft eine Karenzzeit, bevor Leistungen erbracht werden.
Kombination beider Versicherungen
Die Kombination von CI- und Invaliditätsversicherung kann einen umfassenden Schutz bieten. Die Einmalzahlung der CI-Versicherung kann für unmittelbare Kosten wie spezielle Behandlungen oder Umbauten verwendet werden. Die monatliche Rente der Invaliditätsversicherung sichert das laufende Einkommen ab. So entsteht eine finanzielle Absicherung sowohl für kurzfristige als auch für langfristige Bedürfnisse.
Fazit
CI- und Invaliditätsversicherungen bieten wichtige finanzielle Sicherheit bei schweren Erkrankungen oder Unfällen. Ihre flexible Gestaltung ermöglicht es, individuelle Bedürfnisse abzudecken. Durch die Kombination beider Produkte kann ein umfassender Schutz erreicht werden, der sowohl unmittelbare Kosten als auch langfristige Einkommensverluste abfedert.